"Das, was ich tue, lehrt mich, wonach ich suche.
Pierre Soulages

@andrehbernhard

VITA

2024 - Westwendischer Kunstverein - “Wintermezzo” - groupshow
2024 - Xponart - “begEHREN” - groupshow
2024 - Oberfett (Hamburg) - “Tabula Rasa” - groupshow
2024 - Kunstverein Quickborn - “Dies könnte Wasser sein” - groupshow, curatet by André H. Bernhard
2024 - Kunstraum Tosterglope - “Ausserhalb der Komfortzone” - Experimental groupshow
2024 - Hamburger Botschaft (Wien) - Duo-Solo-Show with Thorsten Passfeld - groupshow
2023 - BarlachhalleK (Hamburg) - “Eisige Visionen”, groupshow
2023 - MOM Artspace (Hamburg) - “Urban Constructivism”, groupshow
2023 – Xponart (Hamburg), „gegenSÄTZE“, groupshow
2023 – Kunstverein Quickborn, „Kunstzimmer“, groupshow
2023 – Qvartr Gallery (Hamburg), “Worldwide Solutions”, groupshow
2021 – STROKE Artfair (Munich), part of STROKE Selected
2019 – Nachtspeicher23 (Hamburg), groupshow
2018 – Studio27 (Hamburg) – “NEXT – Strukturrealismus”, groupshow
2018 – Studio27 (Hamburg) – “What is next – Strukturrealismus”, groupshow
2017 – Urbanshit Gallery (Hamburg), “Strukturbanal” Soloshow
2017 – xpon-art Galerie (Hamburg), “xpon goes X”, groupshow
2015 – xpon-art Galerie (Hamburg), “gegenSätze”, groupshow
2013 – Affenfaust Galerie (Hamburg), “Schilderbilder”, with Hocus 77
2011 – Kupferdiebe Galerie (Hamburg), “Moinmoin, Icke bins!”, soloshow
1978 – born in Göttingen, raised in Berlin

André H. Bernhard: Unbunte Systemsprenger

Monochrome schwarze Arbeiten sind das Markenzeichen von André H. Bernhard. Seine stark formalisierten, aus malerischen und konstruktiven Elementen zusammengesetzten Bilder, deklinieren die Farbe Schwarz in ihren möglichen Erscheinungsformen durch und setzen sie in Bezug zu systematischen Fragestellungen, die weniger innerbildliche Bezugspunkte, als vielmehr grundlegende Phänomene meinen.

Die Reduktion auf nur eine Farbe, meist Schwarz, dient dem Künstler dabei als Mittel zum Zweck: Sie bündelt die Aufmerksamkeit und lenkt die Konzentration auf die Struktur des Werkes, den Lichteinfall, die Reflexion. Das vorrangig als dunkel wahrgenommene Schwarz, das seit Henri Matisse als Ausdruck der Modernität definiert wird, so zeigt sich, ist vielfältig in seiner Erscheinung, variiert von matt bis glänzend, von opak bis transparent. Vielfältig rezipierbar ist darüber hinaus die hochgradige inhaltliche Aufladung des Schwarzen: Seine suggestive Kraft bezieht es aus dem Umstand, dass wir das, was im Dunkeln vorgeht, nur erahnen können.

Um den nicht fassbaren Dimensionen des Schwarzen entgegenzuwirken bedient sich die Kunst seit seiner bildfüllenden Existenz, die 1913 mit Kasimir Malewitschs Schwarzem Quadrat auf weißem Grund begann und die insbesondere im New York der 1950er und 1960 er Jahre im Werk von Künstlern der sogenannten New York School wie Ad Reinhardt, Marc Rothko, Robert Rauschenberg und Frank Stella radikale Ausmaße annahm, strengen Begrenzungen. Zu den eindrucksvollsten Formen gehören Stellas Shaped Canvases, in welchen die Leinwand aus ihrer rechtwinkligen Form ausbricht.

Den Ausbruch aus strengen Ordnungsmustern unternimmt auch André H. Bernhard. In seinen streng geometrisch angelegten Arbeiten lässt er Winkelmaße aus dem Lot kippen, bricht Flächen auf, verknüpft die Bruchstellen mit Fäden und lässt so neue Ordnungssysteme entstehen. Diese wiederum agieren gezielt mit eingebauten Fehlern, mit störenden Momenten, welche eine innerbildliche Spannung erzeugen und auf die Aufmerksamkeit der Betrachtenden zielen. Erkennen wir den Systemfehler? Was würde passieren, wenn das System kollabiert? Mit seinen unbunten Arbeiten, die das System sprengen, reflektiert André Bernhard kritisch die Funktion und Verwendung von Systemen sowie deren Aushebelung.

Anne Simone Kiesiel, Kunsthistorikerin

Kontakt